Brian Castro

(Born 1950 in Hong Kong)

Seit seiner Geburt – stilecht auf einem Schiff zwischen Macau und Hongkong – ist Brian Castro zwischen den Welten unterwegs. Seine kulturübergreifenden Erfahrungen, sein chinesisch-portugiesisch-englischer Familienhintergrund und sein Leben zwischen mehreren Sprachen und Kontinenten spiegeln sich in allen seinen Werken wider. Seit dem vielfach ausgezeichneten Debüt Birds of Passage (1983) beschäftigen Castro die Themen Identität, Sprache und Erinnerung. Romane wie Double-Wolf (1991), After China (1992) und The Garden Book (2005) kombinieren dabei autobiografische, fiktionale und philosophische Elemente. The Bath Fugues (2010) und das Versepos Blindness and Rage (2017) schließlich überschreiten nicht nur geografische, sondern vor allem auch ästhetische Grenzen, die stilistische Experimentierfreude schätzt Brian Castro, der als Professor für Creative Writing in Adelaide arbeitet, auch an Thomas Bernhard und W. G. Sebald sehr. 

I enjoy the Austrian Thomas Bernhard. Such contempt! He doesn’t care about saying anything about how terrible Austria is. We are lacking in this sort of writer these days. There is a certain amount of correctness. Maybe it’s time to explode that.

Brian Castro und Michael Shmith: »Castro’s Lament«, in: Age Saturday Extra, 20. August 1994, S. 8.