E. Y. Meyer

(Geb. 1946 in Liestal)

Wenn man etwa zwanzig Minuten später, kurz nach dem Passieren einer Gruppe von eng beieinanderstehenden Bauernhäusern, Wohnstöcken und Speichern, trotz der warmen Bekleidung die Kälte bereits empfindlich zu spüren bekäme, würde man umkehren und auf dem gleichen Weg – an der Bauernhausgruppe, wo einen wieder die Hofhunde ein Stück weit begleiten und ein alter Bauer vom Wellenmachen aufschaut, und den immer noch eishockeyspielenden Knaben vorbei – in den »Hirschen« zurückkehren. Um sich etwas aufzuwärmen, würde man sich in der Gaststube, wie das der Grossteil der anwesenden Bauern auch tut, einen Bätzi (Kernobst), einen Pflümli oder einen Kräuter bestellen. […] Später, nachdem man das reichhaltige Abendessen zu sich genommen hat, würde man dann im Lichte der Nachttischlampe, das Deckbett über Beine und Unterleib geschlagen in den Kleidern auf dem Bett liegend, ohne die Lektüre einmal zu unterbrechen, bis gegen ein Uhr in der Früh Watten von Thomas Bernhard lesen...

E. Y. Meyer: In Trubschachen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1973, S. 32f.