Paul Auster

(Geb. 1947 in Newark, NJ, gest. 2024 in New York City) 

Ich mag Thomas Bernhard sehr – seinen Spleen. Er ist so zornig, auf alles. Da ist etwas, das diesen Zorn zu hoher Komödienkunst erhebt. Es ist wirklich lustig und so repetitiv, es geht einem auf die Nerven, und gleichzeitig ist es so originell und reizvoll, dass man weiterliest. Eines meiner liebsten Bücher ist Holzfällen, wo der Erzähler 200 Seiten lang einfach nur bei einer Dinner-Party in einem Ohrensessel sitzt und schäumt vor Verachtung gegen alle anderen Gäste.

 

Paul Auster: »Von der Notwendigkeit des Zufalls«, Interview mit Daniela Strigl, in: Der Standard, 10. Jänner 2006.